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Ideenmanagement: Verbesserungsvorschläge als Motivationsinstrument
Dabei geht es zunächst nicht um den Einzelvorschlag, der zu einer entscheidenden großen Veränderung im Unternehmen führt und mit einer hohen Geldprämie verbunden ist. Viel wichtiger ist es aufzuzeigen, dass es gerade die kleinen Verbesserungen sind, die in ihrer Summe Unternehmen helfen können, Kosten zu senken und so zu einer Qualitätsverbesserung der Produkte/Dienstleistungen einen Beitrag zu leisten. Dem Mitarbeiter das Gefühl zu vermitteln, dass seine Vorschläge erwünscht sind und ihm gleichzeitig Wege aufzuzeigen, die letztendlich in der Feststellung münden, diesen Verbesserungsvorschlag hätte auch ich einreichen können, sind ein probates Mittel, um Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen.

Ein gutes Ideenmanagement
sorgt für Motivation

Um eine entsprechende Motivation freizusetzen, bedarf es allerdings eines Unternehmensklimas, das Verbesserungsvorschläge als Teil der Unternehmensphilosophie betrachtet. Auf einer derartigen Grundlage wird dann sehr schnell erkennbar, dass jeder Mitarbeiter in der Lage ist, mit seiner eigenen Kreativität einen Beitrag zur verbesserten Kosten- und damit Wettbewerbssituation seines Unternehmens zu leisten.

Eine der ersten Verbesserungsmaßnahmen, die z.B. Ignacio Lopez ergriff, umschrieb er mit folgenden Worten:„Wir sahen, dass wir, um graue Teppiche für die Autos zu fabrizieren, weiße Fasern einkauften und diese dann färbten. Und nun sagten wir uns: Wenn wir weiße und schwarze Fasern kaufen und diese dann mischen, wird das Ergebnis sehr ähnlich sein, aber viel billiger. Wir sparen uns Farbe. Wir konnten jährlich 42 Millionen DM sparen“.

Die Aufforderung, Verbesserungsvorschläge einzureichen, betreffen alle Unternehmensebenen und sind nicht das Privileg einer bestimmten Mitarbeitergruppierung. Das Beispiel von Lopez hat darüber hinaus gezeigt, dass es nicht eines speziellen Wissens bedarf, um Veränderungen herbeizuführen. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass Vorschläge zur Unternehmensoptimierung nicht nur auf den eigenen Arbeitsplatz oder die Abteilung begrenzt sind, sondern alle beobachtbaren Vorgänge im Sinne eines unternehmerischen Denkens für den Mitarbeiter Anlass sein sollten, über Verbesserungsmöglichkeiten bereichsübergreifend nachzudenken.

Das nachfolgende fiktive Beispiel zeigt, welche Möglichkeiten sich für Mitarbeiter eröffnen, wenn sie bereit sind, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen: Unterstellen wir, dass unser Mitarbeiter in der Marketingabteilung beschäftigt ist und seit längerer Zeit weiß, dass das Unternehmen seine Angehörigen aufgefordert hat, Schwachstellen bzw. Defizite zu definieren und zu ihrem Abbau Lösungsvorschläge einzureichen.

Seit längerer Zeit hat er beobachtet, dass die meisten Mitarbeiter am Freitag spätestens gegen 16.00 Uhr ihren Arbeitsplatz verlassen und sich auf ihr Wochenende freuen. Von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen, die vor allem die oberste Führungsebene betreffen, befindet sich kein Betriebsangehöriger mehr am Wochenende im Unternehmen. Warum, beginnt er sich zu fragen, müssen die Heizkörper weiterhin mit einer Temperatur von 22 Grad laufen, wenn sich so gut wie keiner mehr im Unternehmen aufhält. Ist es nicht ausreichend, wenn das Thermostat in dieser Zeit auf 12 Grad heruntergefahren wird und erst am Montag gegen 6 Uhr wieder auf vollen Touren zu laufen beginnt. Des Weiteren schlussfolgert er, dass ein ähnliches Herunterfahren an den Feiertagen dem Unternehmen Kostenersparnisse bringen würde. Seinen Beobachtungen nimmt er nun zum Anlass, einen Verbesserungsvorschlag einzureichen.

Was zeigt dieses Beispiel? Zunächst macht es deutlich, dass jeder betriebliche Vorgang bzw. jede Verfahrensweise verbessert werden kann. Allerdings bedarf es dazu Mitarbeiter, die bereit sind, sich über das Alltagsgeschäft hinaus mit dem Unternehmen und seinen Zielen positiv auseinanderzusetzen. Ihre Motivation ist gefragt. Dies wiederum setzt voraus, dass das betreffende Unternehmen ein Arbeitsklima schafft, das ein derartiges Denken und Handeln ermöglicht. Das Beispiel hat darüber hinaus aber auch klar gemacht, dass neben den Verbesserungen am eigenen Arbeitsplatz Veränderungen auch an anderen Stellen möglich sind, die nicht in direktem Bezug zur gegenwärtigen Aufgabenstellung stehen.

Prof. Dr. Jürgen Rothlauf

Damit es nicht zu Kreativitätsblockaden kommt, sind neben extrinsischen Motivationsanreizen in Form von Geld- und/oder Sachprämien auch Führungseigenschaften gefragt, die Lob und Anerkennung als Stimulation einsetzen. Die Erkenntnisse der Herzberg-Studie, die intrinsische Motivatoren als wesentlich für den Unternehmenserfolg ansehen, sind dabei Teil eines in sich geschlossenen Verbesserungswesens. Fazit: Ein Ideenmanagement kann nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn es gelingt, die Mitarbeiter so zu motivieren, dass sie bereit sind, ihr ohne Zweifel reichlich vorhandenes Kreativitätspotential auch abzurufen und in den Dienst des Unternehmens zu stellen. Eine win-win-Situation für alle Beteiligten sollte Ansporn genug sein, das Ideenmanagement mit Leben zu erfüllen.

Autor: Prof. Dr. Jürgen Rothlauf, November 2006

Ausführliche Informationen über das Ideenmanagement von Professor Rothlauf unter: www.experten-akademie.de

Der Experte:
Prof. Dr. Jürgen Rothlauf ist Managementberater und Professor der Betriebswirtschaft. Nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften war er mehrere Jahre in der beruflichen Aus- und Weiterbildung im In- und Ausland tätig. Unter anderem arbeitete er für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit vier Jahre als Senior Commercial Adviser für die saudiarabische Regierung in Riad. Mit der Übernahme der BWL-Professur, Schwerpunkt Unternehmungsführung, an der FH Stralsund verband Rothlauf seine wissenschaftlichen Ambitionen weiterhin mit Fragen der Unternehmenspraxis. Rund 90 Firmen im In- und Ausland wurden zu Teilaspekten des Total Quality Managements unter seiner Federführung untersucht. Zudem ist Prof. Dr. Jürgen Rothlauf als Experte für die Deutsche Experten-Akademie (DEAK) tätig und leitet das Experten-Seminar „Mit Ideenmanagement zu Innovationen“.

Über die Deutsche Experten-Akademie (DEAK):
Die DEAK steht für Weiterqualifizierung und Kompetenzentwicklung auf höchstem fachlichem Niveau, um persönliche und soziale Kompetenzen von Fach- und Führungskräften erfolgreich zu fördern und weiter zu entwickeln - nach der Leitphilosophie „Von Experten – für Experten“. Anerkannte Experten bieten den Teilnehmern qualifiziertes Know-how und umfangreiche Erfahrung aus erster Hand, dass in Form von Best-Practice-Coaching in Experten-Seminaren für die sofortige Anwendung und Umsetzung in effektive Lösungen vermittelt wird. Die Experten kommen für ein Inhouse-Training auch zu den Kunden. Durch die begrenzte Teilnehmerzahl ist eine praxisnahe Ausrichtung auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer garantiert. Nur so können hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte den sich ständig ändernden Anforderungen im Daily Business gerecht werden, Akzente in Ihrem Unternehmen setzen und damit Wachstum und Erfolg des Unternehmens entscheidend mitgestalten.

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